Du bist auf der Suche nach einem herrlich gelegenen Urlaubsziel mit hervorragender Küche und vielen Ausflugsmöglichkeiten? Dann könnte Dir das Bergdorf St. Vigil in Südtirol gefallen. Zwischen Dolomitengipfeln liegt es in einem sonnenverwöhnten Tal ohne Durchgangsverkehr. Hier ein kleiner Reiseführer mit vielen Tipps.
Malerisch erstreckt sich Sankt Vigil in Enneberg (1285 m) im Südtiroler Gadertal. San Vigilio di Marebbe, so heißt der Ort in Italienisch, ist Teil der Ferienregion Kronplatz. Im September 2016 verbrachte ich dort im Rahmen einer Pressereise herrliche Tage. Mir hat die Reise so gut gefallen, dass ich sie verlängert habe.
Der überschaubare Ortskern mit blumengeschmückten Häusern, Restaurants, kleinen Läden und einer schönen Kirche lädt zum Bummeln ein.
Ideal für Mountainbiker, Wanderer und Wintersportler
Auch wenn der Ort klein ist, hat die Umgebung von St. Vigil viel zu bieten und es wird nicht langweilig. Sommer und Herbst sind die besten Jahreszeiten zum Wandern und Mountainbiken. Im Winter ist der Kronplatz sehr beliebt bei Skifahrern.
Wanderwege gibt es in allen Schwierigkeitsgraden. Spektakulär ist die Wanderung auf dem Sonnenplateau Würzjoch (2000 m). Von dort hat man einen wunderbaren Rundum-Blick auf die Dolomiten, die übrigens 2009 wegen ihrer überragenden Schönheit ins UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen wurden.
Einkehren kann man in die Hütte Rifugio Munt de Fornella an der Wand des Peitlerkofls, wo es deftiges Essen wie Käsegnocchi oder süßen Kaiserschmarrn gibt. Zu erreichen ist sie in etwa 30 Gehminuten vom Parkplatz am ebenfalls urigen Almgasthof Ütia de Börz (Passo delle Erbe | Strada Börz 26 | 39030 San Martino in Badia).
Ein idyllischer Ausflug (auch mit Kindern oder für weniger Sportliche) ist eine Wanderung durch das Mühlental in Lungiarü.
Für Mountainbiker lohnt es sich, eine Tour mit einem ortskundigen Guide in den Naturpark Fanes-Sennes-Prags zu machen. Die Trails in den Bergen sind von Juni bis Oktober empfehlenswert. Danach wird es zu kühl oder es sind wegen der Schneeschmelze nicht alle Wege befahrbar.
Durch St. Vigil führt übrigens jedes Jahr das Mountainbike-Rennen Transalp Challenge und der Giro d’Italia.
St. Vigil liegt direkt an den Skipisten und Wintersportler können sich auf über 100 Pistenkilometern des Skigebiets Kronplatz (Plan de Corones) vergnügen.
Shopping: Lokales Kunsthandwerk
Ein großes Einkaufszentrum wird man in St. Vigil vergeblich suchen, aber dafür locken viele einheimische Kunsthandwerker. Einen Besuch lohnen die beiden Geschäfte der Kunstweberei Pedevilla. Handgemachte Keramik kann man Im Atelier der Künstlerin Irina Tavella erwerben, außerdem bietet sie in ihrer Waldwerkstatt Töpfer- und Malkurse an.
Wer Sportmode einkaufen möchte, findet eine ganze Reihe kleiner Geschäfte. Für Kleidung und Schuhe gibt es aber im nahegelegenen Bruneck mehr Auswahl.
Südtiroler Küche: Ein kulinarischer Hochgenuss
Auch kulinarisch hat die Ferienregion Kronplatz einiges zu bieten. Die Südtiroler Küche ist außerordentlich vielseitig und wird von bäuerlichen sowie mediterranen Einflüssen geprägt. Die ladinische Küche wartet mit Spezialitäten wie Schlutzkrapfen (in Ladinisch: „Canci blanc“) oder frittierten „roten“ Schlutzkrapfen (Cancì checi) und Käseknödeln auf.
Köstlich ist auch das aromatische Südtiroler Schüttelbrot. Dazu trinkt man ein Gläschen Wein, am besten den heimischen Vernatsch, Lagrein oder Gewürztraminer. Als Dessert sollte man sich ein Stück Südtiroler Apfelstrudel nicht entgehen lassen, lecker mit Vanillesoße oder Eis.
Empfehlenswert für ein traditionelles Ladinisches Essen in St. Vigil ist die Osteria Plazores, die auch Kochkurse anbietet (echter Geheimtipp!). Hier geht’s zum Bericht über den Kochkurs und Rezepten.
In St. Vigil spricht man Italienisch, Deutsch und Ladinisch
St. Vigil ist dreisprachig. Ladinisch ist als dritte Landessprache voll anerkannt und wird in der Schule als Pflichtfach gelehrt. Es ist die älteste Sprache in den Dolomiten, entstanden bei der Eroberung der Alpen durch die Römer. Entwickelt hat es sich aus der Vermischung von Latein mit der rätischen Kultur. Gesprochen wird Ladinisch auch im Grödnertal, im Fassatal im Trentino sowie in Buchenstein und Ampezzo in Belluno. Wer sich für die Ladiner interessiert, sollte sich das Museum für Ladinische Kultur in Sankt Martin in Thurn anschauen.
Tipp: Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde
Ein empfehlenswerter Ausflug ist das Freilandmuseum Landesmuseum für Volkskunde in Dietenheim. In alten Bauernhäusern bekommt man einen großartigen Einblick in den Südtiroler Alltag vergangener Epochen. Von St. Vigil fährt man dorthin nur etwa 20 Minuten und kann die Tour mit einem Abstecher nach Bruneck verbinden.
Gute Sache: Touristen-Card Holiday Pass
Wer in St. Vigil übernachtet, erhält den Holidaypass PREMIUM – San Vigilio/San Martin – Dolomites. Er berechtigt zur kostenlosen Nutzung des Mareobusses, der Skibusse im Pustertal (inkl. Gadertal) und der öffentlichen Verkehrsmittel in ganz Südtirol. Gut gefallen mir auch die kostenlosen oder reduzierten „Freizeit-Extras“ wie Schneeschuhwanderungen und Führungen. Mehr Infos zum Holiday Pass
Hoteltipp: Hotel Excelsior Superior in St. Vigil
Erstklassig haben wir im Hotel Excelsior am Ortsrand von St. Vigil gewohnt. Von unserem Zimmer hatten wir einen tollen Blick auf die Dolomiten und nach wenigen Gehminuten ist man schon mitten im Ort. Das professionelle „Mountainbike-Hotel“ bietet Touren in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Tipp: Die Fanes-MTB-Tour ist außerordentlich schön! Es gibt zudem einen feinen Wellnessbereich mit Panorama-Außenwhirlpool, mein Lieblingsplatz. Das Essen (auch viele vegetarische Speisen) ist köstlich: Der Koch Rino de Candido zählt zu den besten Küchenchefs Italiens.
Infos und Tipps – Kleiner Reiseführer St. Vigil
Restauranttipps in St. Vigil und Umgebung:
– traditionelle ladinische Küche: Osteria Plazores in St. Vigil (auch Kochkurs möglich!)
– Moderne Gourmet-Küche: Restaurant Sichelburg in Pfalzen
– Agriturismo Lüch de Vanc (zu kombinieren mit Mühlentalwanderung)
Tipps für die Übernachtung in St. Vigil:
– Hotel Excelsior Superior mit Wellness, hervorragender Küche und tollem Service
– Ferienwohnungen Plazores über der Osteria bei sehr freundlichen Gastgebern
Einige empfohlene Ausflüge:
– Südtiroler Museum für Volkskunde in Dietenheim
– Wanderung im Mühlental in Campill
– Museum für Ladinische Kultur in Sankt Martin
– Wanderung auf dem Sonnenplateau Würzjoch
– MTB-Touren auf dem Fanes und Pederu-Pieve
Touristencard:
Holiday Pass
Literatur und Reiseführer zur Einstimmung:
Die Dolomitenladiner: Mensch, Landschaft, Kultur von Tobia Maroder (Hg.)
Dolomiten: Reiseführer mit vielen praktischen Tipps von Dietrich Höllhuber. Michael-Müller-Verlag
Mehr Infos:
www.kronplatz.com
www.suedtirol.info
Anmerkung: Ein Teil der Reise wurde als Pressereise vom Tourismusverband Kronplatz unterstützt. Dies beeinflusst aber nicht das Urteil!