Italien im Herzen

Procida ist Italienische Kulturhauptstadt 2022

Das beschauliche Fischerinselchen Procida im Golf von Neapel wurde zur Italienischen Kulturhauptstadt des kommenden Jahres gewählt. 

Procida, Marina Corricella

Idyllisch: Marina di Corricella auf Procida

Am 18. Januar 2020 verkündete das Italienische Kulturministerium das Ergebnis: Procida hat sich gegen die zehn Finalisten (aus 28) Ancona, Bari, Cerveteri (Rom), Taranto, Trapani, Verbania und Volterra durchgesetzt und wird Kulturhauptstadt. Wobei „Hauptstadt“ hier eigentlich irreführend ist, handelt es sich doch um eine ganze Insel, noch dazu eine recht kleine. Procida ist ihr Mini-Hauptort, nach dem die ganze Insel benannt  wurde. 

Im Golf von Neapel, nicht weit von der Küste mit den brodelnden phlegräischen Feldern, führte das Eiland bisher ein eher beschauliches Dasein. Es ist ein Geheimtipp für Individualurlauber, solche auf der Suche nach dem authentischen Süditalien abseits des Massentourismus. Obwohl von Neapel oder Pozzuoli in weniger als einer Stunde mit der Fähre zu erreichen, ist die Insel nicht überlaufen. 

Keine großen Hotels gibt es hier, dafür schöne familiengeführte Unterkünfte und vorwiegend italienischen Ferienhaus-Tourismus im Sommer. Internationale Gäste trifft man zwar auch, doch bevorzugen viele von ihnen die Schwesterinsel Ischia mit ihren Thermalbädern oder das exklusive Capri. Procida hat wie Ischia zwar auch einen vulkanischen Ursprung, doch Thermalparks gibt es keine – und schon gar kein mondänes Flair wie auf Capri.

Zauberhafte Fischerviertel, Hafenidylle und Filmdrehorte 

Überregional bekannt ist aber die Karfreitagsprozession,  zu der Gäste von überall die Insel besuchen. Sie kommen und sind  bezaubert vom idyllischen Hafen Marina Grande mit seinen pastellfarbenen Häuschen und dem romantischen Fischerviertel Marina di Corricella. Manch‘ eine hat die Insel schon in bekannten Kinofilmen als Filmschauplatz entdeckt, wie „Der talentierte Mr. Ripley“ oder „Der Postmann“. Und doch hat Procida so viel mehr zu bieten! 

Was genau das ist und wie das von Procida vorgestellte Kulturprojekt aussieht, werde ich demnächst im Blog berichten.  Jetzt freue ich mich erstmal über diesen Hoffnungsschimmer für den Tourismus am Golf von Neapel für die so herbeigesehnte Zeit „nach Corona“!