Italien im Herzen

Coronavirus. Das sollten Italienreisende wissen.

Die steigende Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Norditalien ist eine riesige Herausforderung.  Besonders betroffen sind die Regionen Lombardei, Venetien und Emilia-Romagna. Einige Orte stehen unter Quarantäne, Schulen  und Unis bleiben landesweit bis 15. März geschlossen und Veranstaltungen werden abgesagt.  Für Italienreisende  gibt es einiges zu beachten.

Update 17. März 2020: #restiamoacasa. Bleiben wir zu Hause – auch hier!

Update 10. März 2020 Ganz Italien ist Sperrzone 
Gestern gab der italienische Ministerpräsident Conte bekannt, dass mit Wirkung ab 10. März 2020 ganz Italien zur Schutzzone erklärt wird. Bisher waren nur die Region Lombardei und 14 norditalienische Provinzen Sperrzonen. Nun gilt die Regelung „Bleibt zu Hause“ für das ganze Land, vorläufig bis zum 3. April 2020. Das Haus verlassen darf man nur noch aus unbedingt notwendigen Gründen wie z.B. um zur Arbeit zu kommen oder aus medizinischem Anlass. Mehr Informationen zur neuen Sperrzonen-Regelung in Italien

Das Auswärtige Amt rät derzeit von nicht erforderlichen Reisen nach Italien ab. Die Ausreise nach Deutschland ist weiterhin möglich. Mit Kontrollen und Nachfragen von Sicherheitskräften muss gerechnet werden: Auswärtiges Amt 

Update 8. März 2020 Neue Ein- und Ausreiseverbote

Letzte Nacht hat der italienische Ministerpräsident Conte die gesamte Lombardei inklusive der Millionenmetropole Mailand sowie 14 Provinzen (bisher waren es 10)  zu Sperrzonen erklärt. Bis zum 3. April ist die Aus- und Einreise dort nur noch in dringenden Fällen erlaubt. Der Bahn- und Flugverkehr wird zwar nicht vollständig eingestellt, aber die Polizei kann nach den Gründen der Ausreise fragen und sie ggf. untersagen.

Betroffen von der Maßnahme zur Eindämmung der Coronovirus-Infektion sind neben der gesamten Lombardei jetzt folgende Provinzen: Modena, Parma, Piacenza, Reggio Emilia, Rimini in der Emilia-Romagna, Pesaro und Urbino in den Marken, Alessandria, Asti, Novara, Verbano-Cusio-Ossola, Vercelli im Piemont, Padua, Treviso in Venetien und Venedig. 

Das Auswärtige Amt rät derzeit von nicht erforderlichen Reisen in die  Lombardei und Emilia-Romagna, in die Provinz Südtirol (autonome Provinz Bozen-Südtirol) in der Region Trentino-Südtirol sowie in die Stadt Vò Eugenaeo in der Provinz Padua ab. Aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise Auswärtiges Amt Italien

Ab dem 8. März gilt in ganz Italien bis 3. April:
– die Aussetzung von Demonstrationen, Veranstaltungen und Vorführungen jeglicher Art, einschließlich Kino und Theater
– die vorläufige Schließung von Museen und anderer kultureller Einrichtungen und Orte des Kulturerbes. Dies betrifft Museen, Archive, Bibliotheken, archäologische Gebiete und Parks.

In Kampanien betrifft das nach einem Artikel der Zeitung „La Repubblica“ vom 8. März  unter anderen die Ausgrabungen von Pompeji, Stabae, Oplontis und Paestum, Schloss/Park Reggia di Caserta, sowie in Neapel das Archäologische Nationalmuseum, das Museum Capodimonte, die Gallerien d’Italia di Palazzo Zevallos und das Museum in der Certosa San Martino. Das ist jedoch keine abschließende Aufzählung, es sind nur einige Beispiele bekannter Orte.

Stand: 4. März 2020

Wegen der sich ausbreitenden Infektion mit dem Coronavirus wird derzeit von Reisen in die Lombardei und Venetien vom Auswärtigen Amt dringend abgeraten. Der Süden des Landes ist hingegen glücklicherweise nur von vereinzelten Coronavirusfällen betroffen.  Damit sich Covid-19 in Italien nicht weiter ausbreitet, gibt es verschiedene Präventionsmaßnahmen.

Reisehinweise für vom Coronavirus betroffene Regionen in Norditalien

Wegen der starken Ausbreitung des Coronavirus Covid-19 in einigen Regionen Norditaliens gibt es Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts. Besonders betroffen sind die Regionen Lombardei, Venetien und Emilia-Romagna.

  • Wegen einer großen Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus Covid-19 rät das Auswärtige Amt derzeit von Reisen in die Provinz Lodi in der Lombardei und in die Stadt Vò Euganeo in der Provinz Padua in Venetien ab. Für mehrere Orte in der Provinz Lodi und die Stadt Vò Euganeo in der Provinz Padua  wurde ein Ein- und Ausreiseverbot verhängt. Die Namen der betroffenen Gemeinden veröffentlicht das Auswärtige Amt
  •  Wer bereits in diesen Regionen ist, kann sich unter der Hotline 1500 (nur innerhalb Italiens wählbar) beim „Ministero della Salute“ (Gesundheitsministerium) nach aktuellen Hinweisen erkundigen. Lokale Infos für die Region Lombardei gibt es unter der Hotline 800-894545.
  • Das Auswärtige Amt hat ein Informationsblatt zum Coronavirus Covid-19 veröffentlicht
  •  Eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für Italien gibt es nicht!

Besonderheiten bei Flug-, Bahn- und Busreisen nach Italien 

  •  Wer aus Italien nach Deutschland zurückfliegt muss bei Ankunft eine sogenannte Aussteigerkarte mit seinen Daten ausfüllen. Diese Vorsichtsmaßnahme dient dazu, eventuelle Infektionsketten zurückverfolgen und unterbrechen zu können. 
  •  Für Reisen mit Bus oder Bahn nach Italien wird derzeit auf eine entsprechende Selbstverpflichtung der Reiseunternehmen gesetzt. 
  •  An Flughäfen und Häfen in Italien werden Fiebermessungen durchgeführt.
  • Flughäfen in Italien sind für Direktflüge aus China gesperrt
  • Deutsche Bahn: Für bereits gekaufte Bahntickets für Reisen in vom Coronavirus betroffene Gebiete (z.B. in Norditalien) gibt es eine Kulanzregelung. Das Ticket kann kostenlos zurückgegeben werden. Das gilt auch für gekaufte Fahrkarten zu Veranstaltungen, die wegen der Virusepidemie abgesagt werden.
  • Auch die italienische Zuggesellschaft Trenitalia zeigt sich kulant
  • Ergänzung 6.3.20: Die Lufthansa Group bietet die Möglichkeit der kostenlosen Umbuchung. Möglich ist dies für die Ziele Mailand, Bologna, Turin, Verona, Venedig, Triest und Genua. Die Regelung gilt für Tickets von Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines, Brussels Airlines und Air Dolomiti.  Voraussetzung ist, dass das Ticket am oder vor dem 26. Februar 2020 für eine Reise zwischen dem 24. Februar und 9. März  ausgestellt wurde.

Verhaltensempfehlungen in Zeiten des Coronavirus für Italien

Nach den Empfehlungen vom 3. März 2020 des vom Premierminister Giuseppe Conte einberufenen Ausschusses „Comitato tecnico scientifico“  soll in ganz Italien derzeit (neben den schon bekannten Empfehlungen wie häufiges Händewaschen und nicht mit den Händen ins Gesicht zu fassen)

  • aufs Händeschütteln, Umarmungen sowie die üblichen Küsschen  zur Begrüßung verzichtet werden
  • Außerdem soll auf die Einhaltung eines Mindestabstandes von einem Meter zur nächsten Person geachtet werden.
  • Entsprechend sollen Veranstaltungen gemieden werden, wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann
  • Personen über 75 Jahre und solchen über 65 mit Vorerkrankungen wird empfohlen, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben
  • Menschen mit Fieber sollen zu Hause bleiben, auch wenn kein Verdacht auf eine Coronavirusinfektion besteht
  • Trinkgefäße sollen nicht gemeinsam mit anderen Menschen genutzt werden
  • Es soll in Papiertaschentücher gehustet oder genossen werden. Nach einmaliger Nutzung sollen sie entsorgt werden.

Die Verhaltensregeln betreffen ganz Italien für 30 Tage und sollen alle zwei Wochen überarbeitet werden. Möglicherweise könnten die Empfehlungen in den Erlass des Premierministers vom 1. März aufgenommen werden.

Hinweise Coronavirus für Sehenswürdigkeiten in Italien

Kulturgüter, Bauwerke und Museen sind normal geöffnet. Ausnahmen bilden Örtlichkeiten mit besonderen baulichen Gegebenheiten, wie z.B.

  • Katakomben 
    In vielen Regionen Italiens wie Latium, Sardinien, Toskana, Sizilien und Kampanien bleiben die christlichen Katakomben wegen mangelnder Belüftungsmöglichkeiten und einer beengten Raumsituation für Besucher bis auf weiteres geschlossen. Weiter geöffnet bleiben die weitläufigen Katakomben San Gennaro in Neapel.
  • Einige Bauwerke in der Ausgrabungsstätte von Pompeji 
    In der Ausgrabungsstätte von Pompeji bleiben einige Gebäude ab dem 3. März 2020 präventiv vorerst geschlossen. Welche das sind erfahrt ihr unter:
    www.portanapoli.de/aktuelles/schliessung-gebaeude-pompeji-coronavirus-schutz