Der Sprachführer „Bessersprecher Italienisch“ hilft mit 150 Redewendungen aus dem italienischen Alltag, die Sprachkenntnisse des Lesers zu perfektionieren. Ganz nebenbei lernt man auf unterhaltsame Weise viel über die Kultur und Geschichte des Landes.Italienisch lernen kann mühsam sein. Dialoge wie „Buongiorno, come stai?“ „Bene grazie“ sind zwar durchaus nützlich, aber nicht wirklich spannend. Kurzweilige Sprachverbesserung verspricht hingegen der innovative „Bessersprecher Italienisch“ von Francesco Bianco und Sandro Mattioli, erschienen im November 2015 im Conbook-Verlag.
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Die italienische Sprache bietet ein buntes Potpourri an fantasievollen Redewendungen, aus denen sich sich die beiden Autoren die 150 gebräuchlichsten herausgreifen und sie dem Leser erklären. Dabei sind die Sprachbilder in zehn Themenbereich eingeteilt, etwa „Essen & Trinken“ oder „Freundschaft, Liebe, Sex & Partnerschaft“. In letzterem Kapitel wird u.a. die Entstehung der in Italien allseits bekannten verbalen Schlüpfrigkeit „Bunga Bunga“ erklärt, seit Berlusconi ein Ausdruck für Rotlicht-Partys. Es folgen Anwendungsbeispiele und ein Kästchen „Buono a sapersi“ (Gut zu wissen) mit unterhaltsamen HIntergrundinfos. Am Ende jedes Kapitels gibt es Übungsaufgaben, mit denen man das Gelernte anwenden kann.
Amüsant ist es, auf den Vergleich mit ähnlichen deutschen Sprachwendungen zu achten: Während die Deutschen bei einem Glücksfall „Schwein gehabt!“ rufen, sagen die Italiener „che culo!“ -„was für ein Arsch“. Warum? Das Hinterteil gilt seit der Antike als Fruchtbarkeitssymbol und Glücksbringer. Besonders hilfreich finde ich die Einordnung der Sprichwörter in Kategorien, von „Beleidigend“ über „Umgangssprachlich“ bis „Gehoben“. So kann man die gesellschaftliche Funktion einer Redewendung besser einschätzen und vermeidet es, mit einer falschen Anwendung in ein peinliches Fettnäpfchen zu treten.
Die beiden Autoren Francesco Bianco und Sandro Mattioli leben zwischen verschiedenen Kulturen, wichtig für einen guten Außenblick auf Italien. Der gebürtige Römer Francesco Biancon ist Linguistik-Forscher und arbeitet an der Universität von Olomouc in Tschechien. Der Deutsch-Italiener Sandro Mattioli lebt hingegen als Reporter und Autor in Berlin. Von ihm ist im Conbook-Verlag im September 2013 bereits der „Fettnäpfchenführer Italien – Wie man so tut, als sei man Italiener“ erschienen.
Fazit: Mit diesem Sprachführer ist man auf dem besten Weg, Italienisch wie ein Italiener zu sprechen. Die eigene Ausdrucksfähigkeit wird bildhafter, ausdrucksstärker und sicherer. Ganz nebenbei lernt man viel über die Geschichte und Kultur des Landes. Das Buch ist nicht nur als Sprachverbesserer sondern auch als amüsante Lektüre bestens geeignet. Deshalb: Eine klare Kaufempfehlung für alle, die ihr Italienisch perfektionieren möchten!
Titel: „Bessersprecher Italienisch“ von Sandro Mattioli und Francesco Bianco
Erschienen: November 2015 (1. Aufl.) im Conbook-Verlag
Taschenbuch, 294 Seiten